Session 5 – Gefangen zwischen den Zeiten
Die eisigen Winde Erythrias peitschten über die Gefährten hinweg, als sie die Schwelle zur Zeitanomalie überschritten. Was als einfacher Schritt begann, verwandelte sich in eine Reise durch die Zeit selbst – die Luft wurde zähflüssig wie Honig, Schneeflocken erstarrten zu kristallenen Skulpturen in der Luft, und in der Ferne stand eine einsame Gestalt, mitten im Schritt gefangen für alle Ewigkeit.
Experimente mit der Ewigkeit
Der eingefrorene Reisende wurde zum ersten Rätsel der Gruppe. Thu'veera warf vorsichtig einen Kiesel in seine Richtung – vergebens. Waluigi folgte mit einem Schneeball, doch die Zeit hatte den Mann in einem unerbittlichen Griff gefangen. Coslo versuchte mit Feuerzaubern, ihn "aufzutauen", während Elar schließlich mutig genug war, gegen das Schienbein des Mannes zu treten. Steinhart. Kälter als Eis. Völlig außerhalb der Zeit.
Die grausame Wahrheit der Zeitrisse begann sich zu offenbaren.
Die Jäger der Zeit
Drei schemenhafte Gestalten näherten sich durch die verzerrte Realität – Zeitwölfe, deren Fell in unmöglichen Farben schimmerte und die zwischen den Zeitebenen flimmerten wie Geister. Coslo bereitete instinktiv einen Feuerball vor, und der Kampf war unvermeidlich.
Was folgte, war ein Gefecht, das die Gesetze der Realität herausforderte. Die Wölfe teleportierten sich zwischen den Zeitzonen, griffen Waluigi an, obwohl er verzweifelt friedlich mit ihnen zu kommunizieren suchte. Als Elar und Coslo angegriffen wurden, geriet der Kampf außer Kontrolle. Elar ging zu Boden, und Coslo opferte seinen letzten Heiltrank, um seinen Gefährten zu stabilisieren, während der letzte Wolf in die Zeitströme entkam.
Die geteilte Stadt
Frostholz lag vor ihnen wie eine Stadt zwischen zwei Welten – die eine Hälfte pulsierte mit Leben und Bewegung, die andere war in einen Moment der Zeit eingefroren. Wächter Björn empfing sie mit der Verzweiflung eines Mannes, der hilflos zusehen musste, wie seine Welt zerbrach.
"Vor zwei Wochen", erzählte er mit gebrochener Stimme, "gab es ein Kreischen, das die Seele zerriss. Eine Schneewelle fegte über uns hinweg, und dann... dann war die Hälfte unserer Nachbarn für immer erstarrt."
Geteilte Wege, geteiltes Wissen
Die Gruppe teilte sich, um die Geheimnisse der Stadt zu erkunden. Elar und Thu'veera suchten Yuki Schneeherz auf, die Schamanin im Rollstuhl, deren Augen das Wissen von Generationen bargen. In ihrer warmen Hütte sprach sie von Eisphönix Boreas, dem Wächter des Nordens, der verzweifelt gegen eine unbekannte Dunkelheit kämpfte – und dabei die Zeit selbst zerriss.
"Die Aurora-Kristalle sind der Schlüssel", flüsterte sie und gab Thu'veera geheimnisvolle Zutaten. "Aber die Zeit wird knapp."
Sie vereinbarten einen Erkennungssatz für künftige Begegnungen: "Des phönix eiskalte schwingen tauchen die nacht in glänzendes Licht."
Währenddessen trieben Coslo und Waluigi sich in der Taverne "Frostiger Becher" herum, wo starker Glühwein mit Schuss ihre Zungen löste und ihre Urteilskraft trübte. Als Familie Muller verzweifelt nach Hilfe suchte – seltsame Geräusche aus dem Keller, verschwundener Käse, das Kratzen kleiner Krallen in der Nacht – bot Coslo betrunken seine Dienste als "Geisterjäger" an.
Das Kamel, die Luke und der Chaos
Was folgte, war eine Komödie der Fehler. Coslo versuchte erfolglos, die Tür des Muller-Lagerhauses einzutreten. Waluigi, in seiner unendlichen Weisheit, verwandelte sich in ein Kamel und rammte die Tür mit solcher Wucht auf, dass sie aus den Angeln flog.
In dem Lagerhaus wartete eine Kellerluke, die sich Coslos Bemühungen widersetzte. Das Kamel-Waluigi hatte eine bessere Idee – er hüpfte so lange auf der Luke herum, bis sie unter seinem Gewicht zerbrach. Beide stürzten in die Tiefe, Waluigi verletzte sich bei der Landung, aber sie hatten ihr Ziel erreicht.
In den Tunneln der Ratten
Der neu gegrabene Tunnel in der Kellerwand führte sie in eine Welt unter der Welt. Thu'veera analysierte die Spuren – frische Kratzspuren, primitive Werkzeuge, mehrere kleine Wesen. Waluigi sprang als Kamel in den engen Tunnel und blieb fast stecken, bevor er sich in eine Spinne verwandelte, um Coslo bei der Erkundung zu unterstützen.
An einer Dreifach-Gabelung teilten sie sich erneut auf. Coslo erkannte instinktiv die Gefahr einer brüchigen Decke und umging sie geschickt, während Waluigi einen Stolperdraht aktivierte, der Alarm durch die gesamten Tunnel schickte. Elar löste eine Steinlawine aus, konnte aber ausweichen, und alle eilten zu der verborgenen Kammer im Herzen des Tunnelsystems.
Der selbsternannte Genius
In einer natürlichen Höhle, die zu einer wahnwitzigen Werkstatt umgebaut worden war, wartete Screech Boomking – ein rattenähnliches Wesen von menschlicher Größe, umgeben von bizarren Maschinen aus gestohlenem Haushaltsgerät. Mit größenwahnsinnigem Grinsen hielt er einen Monolog über seine "brillanten Erfindungen" und seine Pläne, die Gruppe als "Test-Subjekte" zu verwenden.
Elar bewies bemerkenswerte Geistesgegenwart. Er präsentierte seinen Dolch als "Flux-Kapazitator" und überzeugte den leichtgläubigen Screech, das Gerät in seine Hauptmaschine zu integrieren. Als Elar vortäuschte, einen "Boom-Knopf" zu drücken, erzeugte er die Illusion eines Drachens, der aus der Maschine hervorbrach.
Doch Screech war nicht zufrieden. Er aktivierte die Maschine selbst und entfesselte damit chaotische Zeitriss-Effekte in der gesamten Kammer.
Kampf im Chaos der Zeit
Der folgende Kampf war kurz, aber intensiv. Die Gruppe machte schnell Arbeit mit Screechs Handlangern, während die defekte Zeitmaschine die Realität um sie herum verzerrte. Elar hüllte Screech in magische Dunkelheit, was den Skaven-Genius zur Flucht zwang.
"Strategischer Rückzug!" kreischte Screech, während er seine Maschine überlud, um die Gruppe zu verlangsamen. Eine seiner Ratten entkam durch die Eingangstunnel, während er selbst durch einen vorbereiteten Fluchttunnel verschwand, nicht ohne eine giftgrüne Rauchbombe als Abschiedsgeschenk zu hinterlassen.
Die explosive Wendung
Doch Waluigi hatte noch nicht genug Chaos angerichtet. Ohne nachzudenken, schleuderte er einen Feuerball auf die bereits beschädigte Zeitmaschine. Die resultierende Explosion schleuderte Elar zu Boden und zerstörte seinen Dolch vollständig. Coslo eilte herbei, um seinen verletzten Gefährten zu stabilisieren, während um sie herum die Überreste von Screechs "Genius" rauchten.
Zwischen den Trümmern
Als der Rauch sich lichtete, fanden sie sich in einer halb zerstörten Werkstatt wieder, umgeben von seltsamen Gerätschaften und den Beweisen für Screechs wahnsinnige Experimente. Der Skaven war entkommen, aber seine Geheimnisse lagen offen vor ihnen.
Elar war stabilisiert, aber geschwächt, sein treuer Dolch für immer verloren. Das Tunnel-System wartete noch auf weitere Erkundung. Familie Muller würde bald Antworten verlangen. Und irgendwo in der Ferne schmiedete ein größenwahnsinniger Rattengenie zweifellos Rachepläne.
Die Zeit mochte in Frostholz verrückt spielen, aber für die Gefährten war sie kostbarer denn je geworden.