Session 4 – Die Flamme erwacht

Session 4 – Die Flamme erwacht

Die staubigen Ruinen des Sphinx-Tempels lagen hinter der Gruppe, noch immer erfüllt von den Nachwehen ihres Kampfes gegen den Blutavatar. Doch ihr Abenteuer war noch lange nicht vorbei. Farid Al-Zahir, der Gelehrte, der sie begleitet hatte, trat mit glänzenden Augen vor sie – hungrig nach dem Wissen, das sie von der Sphinx von Kashaar erhalten hatten.

Zunächst hielt die Gruppe ihre Geheimnisse zurück, doch Farids beharrliche Fragen und sein offensichtlicher Wissensdurst überzeugten sie schließlich. Als sie ihm von den acht Wächtern und der drohenden Gefahr erzählten, bot der Gelehrte ihnen eine formelle Allianz an: Zugang zu fünf Generationen seiner Familienforschung, eine sichere Basis in seinem Anwesen in Al-Zahira, und einen mysteriösen Kompass, der mehr sein sollte als nur ein Navigationsinstrument.

Wiedersehen in der Wüste

Drei Tage später, auf ihrem Weg durch die Weiten Al-Sahars, begegnete die Gruppe einem alten Freund. Azir Halim, der Dragonborn-Händler, den sie einst vor Banditen gerettet hatten, führte erneut eine Karawane durch die Dünen. Doch diesmal sprach er von einem neuen, mysteriösen Auftraggeber – Lord Valerian von Delvaron, einem reichen Sammler antiker Artefakte, dessen Interesse an "alter Magie" und spezifischen Regionen die Gruppe stutzig machte.

Die Reise durch Karadun verlief nicht ohne Zwischenfälle. Banditen griffen die Karawane an, doch die erfahrene Gruppe wehrte sie erfolgreich ab. Bei den abendlichen Lagerfeuern teilten die Gefährten mehr von sich mit und lernten einander besser kennen.

Die Vision der Sphinx

In der ersten Nacht in den Steppen erhielt Thu'veera eine dringende Vision. Die Sphinx erschien in ihren Träumen, ihre Stimme voller Sorge:

"Das Schicksal wendet sich schneller als erwartet, kleine Wächterin. Die Jagd intensiviert sich. Drei Pfade der Rettung bleiben, aber die Zeit wird knapp:

Der Eisvogel des Nordens – erstarrt in Kristallen des Todes
Der Kristalldrache des Westens – gefangen in seiner eigenen Pracht
Der Nebelgeist des Ostens – verliert sich in seiner eigenen Dunkelheit

Wählt schnell und weise. Mit jeder Stunde schwindet die Hoffnung."

Nach intensiver Beratung – und Waluigis "glücklichem" gewichtetem Würfelwurf – entschied sich die Gruppe für Erythria, die eisige Nordregion.

Zwischenfall in Millbrook

Nach der Trennung von Azir erreichte die Gruppe die Handelsstadt Millbrook. Hier versuchte Coslo Valcyne, einen Stadtrat zu bestehlen, wurde jedoch erwischt. Nur durch geschickte Bestechung – er ließ eine Goldmünze fallen und behauptete, der Stadtrat hätte sie verloren – konnte er einem Skandal entgehen.

Auf dem Marktplatz wartete eine ungewöhnliche Szene: Eine 3,5 Meter große Frau kniete verzweifelt neben einer erkalteten Schmiede, umringt von ungeduldigen Kunden. Sigrid Flameheart, wie sich herausstellte, war eine Meisterschmiedin, deren magische Fähigkeiten von ihrem Feuerelementar-Partner Glutherz abhingen – der als neugeborenes, verängstigtes Wesen verschwunden war.

Die Ermittlungen

Die Gruppe teilte sich auf, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen:

Die Rettung von Glutherz

Bei den alten Lagerhäusern fanden sie Glutherz – ein kindlich kleines Feuerelementar, das sich verängstigt zwischen Kisten versteckte. Ihre Versuche, es zu beruhigen, schlugen fehl, bis Elar Sigrid herbeiholte, die sich liebevoll um ihr wiedergeborenes Partner kümmerte.

Doch die Ruhe währte nicht lange. Zwei Kultisten erschienen, angeführt von dem widerwilligen Viktor, der jedoch sofort floh. Coslo versuchte, sich durch Magie als Stadtrat zu verkleiden und die Eindringlinge zu vertreiben, doch dies schlug fehl. Ein harter Kampf entbrannte, den die Gruppe gewann, doch das verängstigte Glutherz geriet in Panik und das Lagerhaus begann zu brennen.

Dramatische Konsequenzen

Während das Feuer wütete, war Elar Viktor zu dessen Schmiede gefolgt. Dort bedrohte er den verängstigten Schmied unsichtbar so einschüchternd, dass dieser zu Tode erschrocken versprach, Sigrid als Wiedergutmachung zu dienen.

Als Elar zum brennenden Lagerhaus zurückkehrte, rettete er den gefangenen Kultisten aus den Flammen und erlitt dabei selbst Verbrennungen. Seine Befragung des Kultisten blieb erfolglos – der Mann weigerte sich, zu sprechen.

Gerade als Elar den Dorfbewohnern erklärte, dass der Kultist ein Verbrecher sei, tötete Waluigi den Gefangenen mit einem Zauber aus einer Gasse heraus. Diese drastische Aktion führte zu Waluigis Verbannung aus der Stadt.

Neue Verbündete und magische Erweckung

Sigrid, nun wieder mit Glutherz vereint, löste ihr Versprechen ein. Mit der Kraft des Feuerelementars erweckte sie Farids Kompass zu seiner wahren Bestimmung – ein mächtiges Portal-Gerät, das Reisen über große Distanzen ermöglichte.

Die Riesin bot sich an, sich der Gruppe anzuschließen, um sich an den Kultisten zu rächen, die ihre Mutter ermordet hatten. Mit neuen Verbündeten, erweckter Magie und einem klaren Ziel vor Augen, brach die Gruppe auf.

Das gefrorene Schicksal

Ihre Reise führte sie nordwärts nach Erythria, der Region des Eisphönix. Doch als sie die eisige Landschaft erreichten, geschah etwas Unvorstellbares – die Zeit selbst blieb stehen.

Etwas Größeres wartete in der gefrorenen Wildnis, und ihr Schicksal war noch ungewisser geworden als je zuvor.