Elar Dre'tiss
Ein Brief von Elar Dre'tiss
An alle, die bereit sind, die Geschichten anderer zu hören und ihre eigene zu erzählen,
mein Name ist Elar Dre'tiss, und dies ist meine Geschichte.
Über mich
Ich stamme aus einem Zuhause, das längst nicht mehr existiert. Ein Drache zerstörte mein gesamtes Dorf, meine Gilde, meine Heimat. Ich bin der letzte Überlebende. Mein gesamtes Leben lang habe ich ihn gesucht, ihn gefunden und im Sterben gesehen. Ich aß sein Herz – so wie er all jene, die ich liebte, verschlungen hat.
Seitdem sind Jahrzehnte vergangen, und dennoch hallen die Schreie jener Tage in meinem Inneren wider. Ein steinernes Drachenknochenherz trage ich seit einiger Zeit über meiner Brust. Es erinnert mich sowohl an die schrecklichen Tage meines Verlustes als auch an die Stärke, die ich durch diese Tragödie gewonnen habe. Es hat die Größe meines Drachenmals auf der Brust, doch sind sie nicht gleich.
Meine Fähigkeiten
Ich verbringe viel Zeit mit Meditation, um über die Geschehnisse meiner Vergangenheit zu reflektieren. Ich weiß nicht, wie er mich verändert hat, doch ich fühle, wie dieser Fluch mich Tag für Tag peinigt und ihre Schreie mich seitdem erfüllen. So wie er es einst tat, tue ich es ihm gleich - ich vernichte, ich töte, um die zu beschützen, die sich nicht selbst schützen können.
Ich töte mit dem Wissen, dass auch die Geister meiner Opfer mich peinigen werden. Ob ich aus ihnen Kraft schöpfe? Sie geben mir die Kraft, dieses fruchtlose Leben weiterzuleben. Fast schon skrupellos spiele ich dabei mit den Leben derjenigen, die ich auslösche, doch dies ist der einzige Weg, den ich kenne. Vielleicht, so hoffe ich, finde ich in diesen Taten ein Stück Erlösung – oder zumindest Antworten auf die Frage, wer ich geworden bin.
Meine Ziele und Ängste
Etwas treibt mich an, und ich weiß nicht, ob es die Frage nach Antworten, die Stimmen der Toten oder die endlose Gier nach weiteren Leben ist. Mit einer Fähre bin ich in Azuria angekommen, und nun zieht es mich in die Berge von Aurion. Warum, das bleibt mir verborgen. Ich hoffe, in den schimmernden Gipfeln Antworten zu finden, und vielleicht einen Weg, den Drachen endgültig hinter mir zu lassen.
Doch diese Reise ist nicht ohne Ängste. Ich weiß nicht, wie sehr der Drache mich verändert hat – oder ob ich überhaupt noch ich selbst bin. Diese Frage bleibt ein Schatten, der mich auf Schritt und Tritt verfolgt. Wieso rufen diese Berge mich zu Ihnen? Wer warst du, der mein Leben nahm? Und wieso spüre ich einen Tropfen deines Lebens hier, in Azuria?
Eine Botschaft an meine Gefährten
An euch, meine Begleiter in diesem Abenteuer:
Ich bin kein einfacher Mensch, und ich weiß, dass meine Art zu handeln nicht immer die angenehmste ist. Ich bin kein soziales Wesen und agiere am liebsten allein, doch ich möchte euch so gut wie möglich helfen. Denn sollte "er" noch existieren. Und sei es eine Schuppe, ein Haar oder ein letzter vereister Tropfen seiner Seele, so muss ich sie finden... und auslöschen.
Ich glaube nur gemeinsam können wir Antworten finden – für Valdoria, und für uns selbst. Um die zu schützen, die uns lieb und teuer sind.
Möge unser Weg uns Klarheit bringen, auch wenn tausende Schritte mich begleiten
in Hoffnung auf Antworten
Elar Dre'tiss